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Alexander Wodrich: Audio Branding

18-04-2016

Audio Branding

 

Wie kann man Marken in Klang übersetzen? Diese und andere Fragen beantwortete Alexander Wodrich, Managing Director der Agentur „why do birds“ aus Berlin, bei seinem Vortrag am 18. April im BZV Medienhaus.

Jeder kennt den Jingle der Telekom. Auch das Intro der James Bond Filme wird schon nach wenigen Sekunden von den meisten erkannt. Einige Klänge, Melodien oder Lieder sind in unseren Köpfen unwillkürlich mit bestimmten Bildern und Inhalten verbunden. Diese Verknüpfung beruht auf dem Prinzip der Konditionierung und bedeutet im Endeffekt nichts anderes, als dass durch audiovisuelle Reize Erinnerungen hervorgerufen werden, die wiederum bestimmte Handlungen bzw. ein bestimmtes Verhalten hervorrufen.

 

Um zu demonstrieren, wie eng der visuelle Sinn mit dem auditiven verbunden ist, spielte Wodrich im Rahmen seines Vortrags zunächst einige alltägliche Klänge vor und befragte die Zuhörer nach deren visuellen Assoziationen. Anders herum bieten visuelle Reize aber auch Spielraum für audiovisuelle Assoziationen. Um dies zu belegen, durfte das Publikum anschließend beschreiben, welche Klänge sie einzelnen Bildern zuordnen würden. Auch hier wurde schnell deutlich, dass die visuelle und auditive Wahrnehmung größtenteils einhergehen.

 

Diese Tatsache spielt auch im Marketing eine zunehmend größere Rolle. Auf der Suche nach Identität und Wiedererkennung setzen immer mehr Unternehmen auf den „richtigen Ton“. In Zeiten von ganzheitlichen Markenauftritten unter dem Stichwort Corporate Identity werden audiovisuelle Reize immer häufiger als Marketing-Instrument verwendet, um Marken zu positionieren, einen Wiedererkennungswert zu schaffen und sich von der Konkurrenz zu unterscheiden. Weiterhin eignet sich das so genannte Audio Branding hervorragend, um Kunden emotional an eine Marke zu binden. Typische Audio Touchpoints sind unter anderem Telefon-Warteschleifen, Messen und Events, Podcasts oder Imagefilme.

 

Im zweiten Teil seines Vortrags zeigte Wodrich dann anhand von zwei Fallbeispielen, wie akustische Markenführung in der Praxis aussehen kann. Basierend auf den Markenwerten, Unternehmenszielen und dem visuellen Auftritt einer Marke wird zunächst eine Strategie erstellt. Mit seinem Team von Designern, Kommunikationsexperten und Musikern analysiert Wodrich den jeweiligen Unternehmensauftritt und das Marktumfeld und bezieht aktuelle Trends und Hörgewohnheiten der spezifischen Zielgruppen mit ein. Im Rahmen eines Workshops wird gemeinsam mit den Markenverantwortlichen die inhaltliche und strategische Basis für den Klang der Marke geschaffen. Basierend auf diesen entwickelt „why do birds“ eine konzeptionelle Leitidee und ein erstes audiovisuelles Moodboard, welches die Markenpersönlichkeit akustisch erlebbar machen soll. So entstehen Audio- und audiovisuelle Produktionen für sämtliche auditive Berührungspunkte der Marke. Im Wesentlichen geht es darum, Gefühle, die man mit einer Marke aufgrund ihrer Außendarstellung verbindet, in Klang zu übersetzen.

Für ein junges Kreativ-Unternehmen mit einem auffälligen Design, und dem Anspruch sich von anderen deutlich abheben zu wollen, ist demnach eine andere Herangehensweise gefragt, als für eine Bank, die für traditionelle Werte steht und das Gefühl von Vertrauen und Sicherheit vermitteln will.

(lw) 

Thema: Audio Branding

Referent: Alexander Wodrich von why do birds, Berlin

Datum: 18.04.2016

Uhrzeit: 19:00 Uhr

Ort: BZV Medienhaus, in Kooperation mit der neuen braunschweiger, Hintern Brüdern 23, 38100 BS

 

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